
Kreuzung Elbe- und Niddastraße. Foto: Arne Hückelheim, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Jungs trauen sich offenbar nur im Rudel rein. Jedenfalls tauchen sie auf den Monitoren, die uns einen Blick in die Flure über uns gewähren, meist zu mehreren auf. Wir stehen in einer Art Hausmeister-Büro, gelegen im Erdgeschoss eines Bordells im Frankfurter Bahnhofsviertel, und sehen mittels Überwachungskameras ein paar Kerlen mit tiefhängenden Jeans und Baseballkappe zu, wie sie über uns von Stockwerk zu Stockwerk, von Zimmer zu Zimmer laufen (daher die Bezeichnung „Laufhaus“). Sie glotzen, feixen, gehen weiter. Später werden sie sich vor ihren Kumpels mit ihrem Puffbesuch dick tun. Aber eigentlich sind sie nur hier, um die Prostituierten zu begaffen, die spärlich bekleidet auf Barhockern sitzen oder an der geöffneten Tür ihres Zimmers lehnen. Das Geschäft läuft offensichtlich schleppend. Es ist noch früh am Abend. Nachts ist hier ein bisschen mehr los – und mittags, wenn man ringsherum in den Büros, Agenturen und Banken pausiert. „Einblick in das älteste Gewerbe der Welt“ verspricht die vierstündige Führung durch das Frankfurter Rotlichtviertel – Gespräche mit Gewerbetreibenden inklusive. Weiterlesen →